Von wegen Männer-Domäne! Die Konstanzerin Ljiljana Basic arbeitet als Detektivin. Wie kam sie zu diesem außergewöhnlichen Job?
Ljiljana Basic aus Konstanz ist eine Frau in einem Beruf, der traditionell von Männern dominiert wird: Sie ist selbstständige Privatdetektivin. Ihr Werdegang in diese ungewöhnliche Tätigkeit ist ebenso bemerkenswert wie ihre Arbeit im Alltag. Der berufliche Alltag der 47-Jährigen führt sie nicht nur in Büro- oder Betriebsräume, sondern oft auch verdeckt auf öffentliche Plätze, in Restaurants oder Einkaufszentren. In ihrem Job sind Diskretion, Beobachtungsgabe und rechtliches Know-how gefragt – Qualitäten, die sie über die Jahre professionell verfeinert hat.
Der Weg zur Detektivin verlief bei Ljiljana Basic nicht geradlinig, aber konsequent. Nach eigener Aussage hatte sie bereits früh ein Faible für das Beobachten und Analysieren – Fähigkeiten, die in ihrem heutigen Beruf zentral sind. Aufgewachsen in Konstanz, begann sie zunächst eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich, später folgten Tätigkeiten in der Sicherheitsbranche. Über eine Weiterbildung kam sie schließlich zur privaten Ermittlungsarbeit. Heute ist sie staatlich geprüfte Detektivin mit Spezialisierung auf Wirtschaftsdelikte und zivilrechtliche Ermittlungen.
Im Gegensatz zur oft dramatisierten Darstellung von Detektiven in Film und Fernsehen besteht ihr Berufsalltag überwiegend aus langer Planung, viel geduldiger Beobachtung und detaillierter Dokumentation. Dabei legt Basic großen Wert auf die rechtliche Absicherung ihrer Tätigkeit. Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und die Einhaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen sind stets zentrale Aspekte ihrer Arbeit. Denn Detektive agieren nicht im rechtsfreien Raum – alle Ermittlungsschritte müssen gerichtsfest dokumentiert und juristisch sauber ausgeführt sein.
Ein Großteil ihrer Aufträge kommt aus dem wirtschaftlichen Bereich. Unternehmen beauftragen sie beispielsweise bei Verdacht auf Mitarbeiterdiebstahl, Krankheitsbetrug oder unerlaubte Nebentätigkeiten. In anderen Fällen geht es um Verstöße gegen Wettbewerbs- oder Vertragsrecht. In zivilrechtlichen Ermittlungen wird sie auch von Privatpersonen engagiert – etwa bei Unterhaltsstreitigkeiten, Sorgerechtsfragen oder Nachbarschaftskonflikten. Die Methoden sind dabei stets gleich: Beobachten, Beweismaterial sichern und alle Erkenntnisse in transparenten Berichten aufbereiten.
Ein prägendes Merkmal ihrer Arbeit: Sie führt keine Schnellschüsse durch. Jeder Einsatz wird mit dem Auftraggeber im Vorfeld detailliert besprochen, inkl. möglicher rechtlicher Grenzen. Basic betont, dass sie keine Observationen etwa in Wohnungen oder anderweitig geschützten Räumen durchführt. Sie bleibt im öffentlichen Raum, wo Beobachtungen ohne weitere Genehmigung zulässig sind – solange kein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht erfolgt. Das bedeutet auch, dass sie keine versteckten Kameras oder Mikrofone einsetzt, sofern nicht ausdrücklich erlaubt.
Die Tatsache, dass sie als Frau in einem männerdominierten Beruf erfolgreich ist, sieht sie nicht als Belastung, sondern als Vorteil. „In vielen Situationen falle ich weniger auf“, sagt sie. Während männliche Detektive in bestimmten Kontexten schnell als fremd erkannt würden, könne sie sich häufig unauffälliger in verschiedene Umgebungen einfügen. Dieser Vorteil habe sich in zahlreichen Einsätzen bewährt – gerade bei sensiblen Observationen oder in familienrechtlichen Streitigkeiten.
Eine besondere Herausforderung ihrer Arbeit sind psychische Belastungen. Auch wenn der Beruf nicht physisch riskant ist, fordert er emotionale Stabilität, Geduld und Frustrationstoleranz. Es gibt Einsätze, die über Stunden oder Tage hinweg keine sichtbaren Ergebnisse liefern. Und es gibt Fälle, in denen sich der Verdacht nicht bestätigt. In solchen Situationen sei ein professioneller Umgang wichtig – genauso wie regelmäßige Fortbildung, Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie Supervision, um eine gesunde Distanz zu den teils belastenden Inhalten zu wahren.
Ihr Beruf ist für Ljiljana Basic mehr als nur ein Job. Sie sieht sich als Dienstleisterin im Dienste der Wahrheit – mit dem Ziel, ihren Klienten eine objektive Entscheidungsgrundlage zu liefern. Dazu gehören nüchterne Analyse, präzise Ausführung und der Anspruch, im Sinne der Gerechtigkeit zu arbeiten. Dass sie sich dabei in einem Berufsfeld bewegt, das noch immer viele Klischees und Vorurteile kennt, motiviert sie zusätzlich.
Der Detektivberuf ist in Deutschland nicht geschützt, das heißt: Es kann sich grundsätzlich jede Person so bezeichnen. Seriöse Ermittlerinnen und Ermittler zeichnen sich jedoch durch fundierte Ausbildung, Berufsethik und transparente Arbeitsweise aus. Ljiljana Basic ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Detektive (BDD) und unterzieht sich regelmäßigen Qualitätskontrollen und Fortbildungen. Ihr Beruf erfordert nicht nur Fachwissen in Kriminalistik, sondern auch rechtliches Verständnis – insbesondere im Hinblick auf das Straf- und Zivilrecht.
Mit ihrer Detektei in Konstanz hat sie sich mittlerweile einen festen Kundenstamm erarbeitet. Die Nachfrage nach seriösen Ermittlungen wächst – sei es wegen zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheiten, wachsender Konflikte in privaten Beziehungen oder dem Bedürfnis nach rechtlich belastbaren Informationen. Dabei geht es Ljiljana Basic nicht um Spektakel, sondern um Verlässlichkeit. Ihre Devise: „Was zählt, sind Fakten.“
Durch ihren pragmatischen, professionellen Umgang ist sie mittlerweile auch gefragte Ansprechpartnerin für Juristen und Unternehmen in der Region. Sie arbeitet mit Anwälten zusammen, unterstützt mit gerichtsverwertbaren Berichten und tritt im Rahmen ihrer Beweissicherung auch als Zeugin auf. Ihre Arbeit endet nicht selten mit Aussagen vor Gericht – dort, wo sich letztlich zeigt, wie tragfähig die recherchierten Fakten sind.
So hat die Konstanzerin einen Platz in einem Beruf gefunden, der viele Dimensionen vereint: Beobachtung und Analyse, Kommunikation und Recht, Diskretion und Initiative. Dass dieser Weg nicht selbstverständlich und oft mit Vorurteilen verbunden ist, entmutigt sie nicht – im Gegenteil. Ljiljana Basic bleibt überzeugt: „Eine gute Detektivin muss nicht laut sein – sondern gründlich.“