Ruhrpott-Detektiv packt aus: "Frauen gehen anders fremd als Männer" - T
Was zunächst wie ein Klischee klingt, bringt ein erfahrener Privatdetektiv aus dem Ruhrgebiet in konkreten Beispielen auf den Punkt: Männer und Frauen betrügen einander – aber unterschiedlich. In einem Interview erläutert der langjährige Ermittler seine Beobachtungen aus zahlreichen Fällen von Ehebruch und Untreue. Dabei stellt er nicht nur fest, dass Frauen subtiler agieren, sondern auch, dass emotionale Bedürftigkeit häufiger eine Rolle spielt als bei männlichen Klienten.
Mehr als 20 Jahre arbeitet der Detektiv im Ruhrgebiet bereits in der Observierung von Ehepartnern und Partnerinnen, die im Verdacht stehen, untreu zu sein. Während seiner Tätigkeit hat er hunderte von Fällen begleitet und dabei Muster erkennen können, die sich geschlechtsspezifisch unterscheiden. Seine Aussagen beruhen auf umfangreichen Erfahrungen und Beobachtungen – eine wissenschaftliche Untersuchung ersetzen sie jedoch nicht.
Untreue aus männlicher und weiblicher Perspektive
Der Detektiv betont, dass Männer häufiger aus einem emotional distanzierten Impuls heraus fremdgehen. Der Reiz des Verbotenen, Gelegenheitssituationen oder schlicht der Wunsch nach körperlicher Abwechslung stehen laut seinen Erkenntnissen dabei oft im Vordergrund. Dagegen sei Untreue bei Frauen seltener eine spontane Entscheidung. Vielmehr gehe ihr in vielen Fällen eine längere Phase emotionaler Vernachlässigung voraus.
„Frauen planen ihre Affären oft besser und diskreter“, so der Ermittler. Sie würden Kommunikationskanäle wie Messenger-Dienste oder berufliche Vorwände geschickt nutzen, um ihre Kontakte zu tarnen. Dabei gehe es seltener um rein sexuelle Motive – vielmehr stehe das Bedürfnis nach Zuneigung, Aufmerksamkeit und Bestätigung im Mittelpunkt. Die Affäre entwickle sich daher nicht selten über einen längeren Zeitraum aus einer vermeintlich harmlosen Bekanntschaft heraus.
Diskretion und emotionale Komplexität
In der Praxis bedeutet dies für den Detektiv eine unterschiedliche Herangehensweise. Während männliche Verdächtige häufig leichtsinniger agierten – zum Beispiel durch offensichtliche Rechnungen, eindeutige SMS oder Aufenthalte in Hotels – seien Frauen meist vorsichtiger. Hinweise auf eine Affäre seien subtiler, etwa durch verändertes Kommunikationsverhalten oder gestiegenes Interesse an der eigenen Erscheinung.
In solchen Fällen sei Fingerspitzengefühl gefragt, betont der Detektiv. Nicht selten würden betrogene Partner oder Partnerinnen seine Dienste in Anspruch nehmen, weil sie ein vages Gefühl der Entfremdung verspüren – oft ohne konkrete Beweise. „Gerade wenn Kinder im Spiel sind, ist die emotionale Belastung besonders hoch“, erklärt der Ermittler. Die Tätigkeit erfordere daher nicht nur technisches Know-how, sondern auch psychologisches Einfühlungsvermögen.
Beobachtung und Konfrontation
Die Aufklärung eines Verdachtsfalls läuft dabei häufig nach einem ähnlichen Muster ab: Zunächst werden Routinen und Gewohnheiten der verdächtigen Person dokumentiert. Mithilfe von Observierungen wird festgestellt, ob es Abweichungen gibt – etwa heimliche Treffen, unübliche Aktivitäten oder Treffpunkte, die nicht mit dem bekannten Alltag in Einklang stehen.
Den Konfrontationspunkt müssen die Auftraggeber letztlich selbst bestimmen. Die Beweise, die der Detektiv liefert, reichen in der Regel aus, um eine intime Aussprache herbeizuführen oder – je nach Situation – juristische Schritte einzuleiten. Dabei sei Diskretion oberstes Gebot: „Es geht nicht um Bloßstellung, sondern um Aufklärung“, so der Ermittler. Sein Ziel sei es, Gewissheit zu verschaffen – nicht, das Leben der Betroffenen zu zerstören.
Einblick in eine sensible Branche
Privatdetektive wie der beschriebene Ermittler operieren juristisch in einer Grauzone, bewegen sich jedoch im Rahmen des geltenden Datenschutzrechts und der Persönlichkeitsrechte. Eine verdeckte Observation darf nur in klar definierten Grenzen stattfinden. Videoüberwachung im privaten Raum etwa ist unzulässig; erlaubte Methoden beschränken sich auf die Beobachtung öffentlicher Orte und das Sammeln offen zugänglicher Informationen.
Auch deshalb erfordert jeder Einsatz eine sorgfältige rechtliche Abwägung. Der Detektiv betont, dass er jede Anfrage genau prüft und oftmals auch ablehnt, wenn die Voraussetzungen für eine rechtmäßige Observation nicht gegeben sind. Seine Tätigkeit verstehe er nicht als Instrument zur Rache oder als Werkzeug für Eifersuchtsdramen, sondern als Dienstleistung zur Wahrheitsfindung.
Vertrauen als Basis – in der Beziehung wie im Auftrag
Die Nachfrage nach Ermittlungen bei Ehe- oder Beziehungskonflikten scheint ungebrochen. Laut dem Detektiv sind Untreuefälle etwa die Hälfte seines Gesamtauftragsvolumens. Bemerkenswert sei dabei, dass sich die Anteile von männlichen und weiblichen Auftraggebern inzwischen die Waage halten. Früher sei der typische Fall eher von einem betrogenen Ehemann ausgegangen – heute suchten auch viele Frauen gezielt professionelle Unterstützung, wenn sie Zweifel an der Treue ihrer Partner hegten.
Für viele Betroffene gehe es nicht unbedingt darum, eine Beziehung zu beenden, sondern vielmehr um eine belastbare Grundlage für eine Entscheidung. Vertrauen könne in manchen Fällen wiederhergestellt werden – wenn alle Karten offen auf dem Tisch lägen. In anderen führe die Wahrheit zwar zur Trennung, helfe aber langfristig bei einem klaren Neuanfang.
Der Blick des Detektivs auf die Welt der Partnerschaftskonflikte ist geprägt von einem nüchternen Realismus. Der Ruhrpott-Ermittler berichtet ohne Wertung, aber auch ohne Illusionen. Seine Erfahrungen zeigen, dass Illoyalität in Formen auftritt, die mitunter wenig mit Leidenschaft zu tun haben – sondern viel mit unerfüllten Bedürfnissen, Kommunikation und dem alltäglichen Auseinanderleben.