Privatdetektive und Fernsehstars: So arbeiten Stefan und Miriam Wolloscheck aus Nortorf

Privatdetektive und Fernsehstars: So arbeiten Stefan und Miriam Wolloscheck aus Nortorf

Stefan und Miriam Wolloscheck aus Nortorf sind ein eingespieltes Ermittler-Duo – sowohl im realen Leben als auch vor Fernsehkameras. Als langjährig tätige Privatdetektive betreiben sie gemeinsam eine Detektei im Norden Deutschlands. Darüber hinaus sind sie einem größeren Publikum durch televisionäre Formate wie „Die Detektive“ bekannt geworden. Ihr Alltag bewegt sich dabei zwischen vertraulicher Ermittlungsarbeit und öffentlicher Aufmerksamkeit.

Die Tätigkeit von Privatdetektiven bewegt sich in einem komplexen rechtlichen Rahmen. Als private Ermittler dürfen Stefan und Miriam Wolloscheck keine hoheitlichen Aufgaben übernehmen, wie sie etwa der Polizei vorbehalten sind. Sie dürfen Verdachtsmomenten nachgehen, Observationen durchführen und Beweismittelsicherungen betreiben – allerdings stets unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen und der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Ihre Arbeit muss sich darüber hinaus an die gesetzlichen Vorgaben des Straf- und Zivilrechts halten.

Der Weg zur Detektei begann für die Wolloschecks zunächst unabhängig voneinander. Beide sammelten Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Sicherheits- und Ermittlungsbranche, ehe sie sich auch privat zusammenschlossen. In Nortorf fanden sie einen Standort, der logistisch günstig liegt und ihnen ermöglicht, in ganz Norddeutschland Aufträge anzunehmen.

Typische Einsatzbereiche des Detektivpaars sind Fälle von Untreue in Beziehungen, Auffinden vermisster Personen oder Ermittlungen bei Versicherungsbetrug. Dabei gehen sie systematisch vor, mit einer klaren Aufgabenverteilung und unter Einsatz moderner technischer Hilfsmittel. „Diskretion und Professionalität sind das A und O“, betonen beide, wobei sie sich der rechtlichen Grenzen stets bewusst sind. So ist beispielsweise die heimliche Videoüberwachung nur in eng begrenzten Ausnahmefällen erlaubt, worauf sie ihre Auftraggeber auch deutlich hinweisen.

Ein wesentlicher Aspekt ihrer öffentlichen Bekanntheit ist ihre Mitwirkung in TV-Formaten. Besonders durch die Teilnahme an der Doku-Reihe „Die Detektive“ auf Sat.1 konnten sie einer breiten Zuschauerschaft Einblicke in ihre Ermittlungsarbeit bieten. Die Serie kombiniert reale Fälle mit dem Alltag der Detektei, wobei laut Wolloschecks stets Wert auf Authentizität gelegt wurde. Dennoch bleibt festzuhalten: Auch wenn die mediale Darstellung echtes Material zeigt, erfolgt eine Auswahl und gegebenenfalls dramaturgische Aufbereitung, an der das Paar selbst aber – eigenen Angaben zufolge – nie aktiv mitgewirkt habe.

Die mediale Präsenz war für das Ehepaar jedoch nicht nur förderlich. Zwar brachte sie viele neue Mandate ein und stärkte das Vertrauen bei Kunden, gleichzeitig mussten sie auch lernen, mit einer Form von Öffentlichkeit umzugehen, die sie zuvor nicht kannten. Presseanfragen, Interviewwünsche und ein erhöhter Wiedererkennungswert in der Region erforderten klare Abgrenzungen zwischen Berufs- und Privatleben.

Der Beruf des Detektivs ist in Deutschland nicht staatlich geschützt, das heißt, es gibt keine einheitlich geregelte Ausbildung oder gesetzliche Zulassungsprüfung. Umso wichtiger ist es, so betonen die Wolloschecks, sich kontinuierlich fortzubilden und sich an berufsethische Standards zu halten. Sie selbst sind Mitglied in Fachverbänden und tauschen sich regelmäßig mit Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet aus. Außerdem verfolgen sie rechtliche Entwicklungen aufmerksam, um ihre Arbeit rechtskonform zu gestalten.

Ein Beispiel für den Spagat zwischen Ermittlungsarbeit und medienwirksamer Darstellung war eine Auftragsermittlung im Bereich von Schwarzarbeit. Der Verdacht: Ein als arbeitsunfähig gemeldeter Handwerker soll auf Baustellen weiterhin tätig gewesen sein. In enger Absprache mit den Auftraggebenden entwickelten die Wolloschecks eine Strategie zur diskreten Observation. Über mehrere Tage hinweg dokumentierten sie wiederholte Tätigkeiten auf verschiedenen Bauobjekten. Die gesicherten Beweise hielten einer gerichtlichen Prüfung stand, was für die Detektei besonderen Stellenwert hat: „Unsere Arbeit hat nur dann Wert, wenn sie auch vor Gericht Bestand hat“, erklären Stefan und Miriam Wolloscheck übereinstimmend.

Insgesamt beschreiben die Wolloschecks ihre Tätigkeit als ebenso abwechslungsreich wie anspruchsvoll. Kein Fall gleiche dem anderen, und häufig sei psychologisches Fingerspitzengefühl gefragt – sowohl im Umgang mit Mandanten als auch bei Befragungen oder der Einschätzung von Verhaltensweisen. Nicht selten stehen sie in familiären Konflikten oder wirtschaftlich prekären Situationen im Einsatz, in denen Sensibilität entscheidend sei.

Gemeinsam decken Stefan und Miriam Wolloscheck ein breites Tätigkeitsspektrum ab. Während sich Stefan stärker den technischen Aspekten wie Foto- und Videoaufnahmen sowie Fahrzeugverfolgungen widmet, übernimmt Miriam häufig die Kommunikation mit Auftraggebern und Verwaltungsaufgaben. Beide betonen, dass sie sich gegenseitig kontrollieren und ergänzen – eine wichtige Voraussetzung für diskrete und effektive Ermittlungen mit gegenseitigem Vertrauen.

Was sie auch nach vielen Jahren antreibt, ist letztlich die Möglichkeit, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen – mit Aufklärung, Wahrheit und manchmal auch mit unliebsamen Ergebnissen. „Manche Wahrheiten schmerzen, aber sie machen frei“, so formuliert es Miriam Wolloscheck. Und Stefan ergänzt: „Wir beurteilen nicht, wir liefern Fakten.“

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