Personenschutz im Fokus – Schleicher bildet aus
Der Schutz von Personen in exponierten Positionen gewinnt seit Jahren kontinuierlich an Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um politische Entscheidungsträger, sondern auch um Wirtschaftsführer, Prominente oder gefährdete Einzelpersonen. Das Sicherheitsunternehmen Schleicher aus dem oberfränkischen Raum hat sich auf diesen sensiblen Bereich spezialisiert und baut derzeit sein Ausbildungsangebot im Bereich Personenschutz aus.
Wie der Fränkische Tag berichtet, bildet Schleicher gezielt Personal für den privaten sowie wirtschaftlichen Bereich aus. Die zunehmenden Herausforderungen im Sicherheitsumfeld, insbesondere durch aktuelle geopolitische Spannungen, organisierte Kriminalität oder Individualbedrohungen etwa durch Stalking, machen eine fundierte Ausbildung unabdingbar. Dabei liegt der Fokus weniger auf martialischem Auftreten, sondern auf professioneller Prävention und situativer Deeskalation.
Die Ausbildung im Personenschutz bei Schleicher enthält neben körperlicher Fitness und taktischem Verhalten auch psychologische Schulung und rechtliche Grundlagen. Zentral sei, so betont das Unternehmen, dass alle Maßnahmen auf der Grundlage des deutschen und europäischen Rechts erfolgen. Die Arbeit eines Personenschützers beginne weit im Vorfeld eines Einsatzes – etwa mit Risikoanalysen, Routenplanung, dem Erkennen von Gefahrenpotenzialen sowie dem Aufbau vertrauensvoller Kommunikation mit der Schutzperson.
Das Unternehmen legt laut eigener Aussage großen Wert auf Seriosität und Diskretion. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der Auszubildenden wider. Bewerber durchlaufen ein anspruchsvolles Auswahlverfahren, das sowohl die physische Belastbarkeit als auch die psychische Eignung erfasst. Schleicher verfolgt bei der Ausbildung einen ganzheitlichen Ansatz: Technik, Taktik, Verhalten und Rechtsgrundlagen bilden eine gleichwertige Grundlage für die spätere Tätigkeit im Personenschutz.
Im Vordergrund steht dabei der Schutz von Leben und Unversehrtheit der zu schützenden Person – dabei gilt es, Eskalationen im Idealfall gänzlich zu vermeiden. Nur in einem eng definierten gesetzlichen Rahmen ist der Einsatz von Zwangsmaßnahmen zulässig. Anders als oft im Unterhaltungsfilm dargestellt, ist der professionelle Personenschutz in Deutschland strikt an das Gesetz gebunden. Dazu gehört unter anderem die Beachtung der Notwehrgrenzen (§ 32 StGB), sowie der Notstandsvorschriften (§ 34 StGB), ebenso wie das Waffengesetz (WaffG), das in der Bundesrepublik hohe Anforderungen an das Führen und den Einsatz von Waffen stellt.
Die rechtliche Komplexität stellt hohe Anforderungen an die Ausbildung. Daher sind Module zum Sicherheitsrecht und zu Fragen der Eigensicherung ebenso Bestandteil der Schulung wie das Trainieren realistischer Bedrohungsszenarien. Ziel sei es, sagt das Unternehmen, nicht nur einen reaktiven, sondern vor allem einen präventiv agierenden Schutz zu ermöglichen. Dazu zählt auch der verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Kommunikationsmitteln und der Schutz vor Cyber-Angriffen – oftmals ein unterschätzter Gefährdungsfaktor im privaten Personenschutz.
Schleicher arbeitet in enger Abstimmung mit Behörden und Sicherheitsdienstleistern zusammen. Die Ausbildungsstandards basieren dabei auf anerkannten Richtlinien der Branche, ergänzt durch interne Vorgaben, die laut Unternehmensangaben über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen. Besonders betont wird die Nachschulungs- und Fortbildungspflicht der Mitarbeitenden: Nur wer sein Wissen regelmäßig aktualisiere, könne den ständig wechselnden Bedrohungslagen gerecht werden.
Mit dem erweiterten Ausbildungsangebot will Schleicher gezielt dem Mangel an qualifiziertem Fachpersonal im Bereich Personenschutz begegnen. Zudem sieht das Unternehmen darin auch einen Beitrag zur Professionalisierung des Berufsstandes. Während in der Vergangenheit vielfach Quereinsteiger ohne fundierte Schulung im sensiblen Sicherheitsumfeld tätig waren, setzt Schleicher auf nachvollziehbare Standards und Transparenz in der Qualifikation.
Auch ethische Fragen sind Bestandteil des Ausbildungsprogramms. Der Schutzauftrag dürfe nicht mit Eigeninteressen oder Machtbefugnissen verwechselt werden, lautet eine zentrale Maxime der Schulung. Die Einhaltung geltender Gesetze sei keine Option, sondern eine Verpflichtung. Dieser wertebasierte Ansatz soll nicht nur die Integrität der Einsatzkräfte sichern, sondern dient aus Sicht von Schleicher auch dem langfristigen Vertrauen der Auftraggeber.
Besonders gefragt ist derzeit das sogenannte „Low Profile“-Prinzip im Personenschutz – also ein Auftreten, das nicht auf Abschreckung, sondern Diskretion abzielt. Die Aufgabe der Beteiligten besteht darin, durch frühzeitiges Erkennen und Verhindern von Gefahren dem Ernstfall vorzubeugen. Diese Strategie entspricht auch den Anforderungen vieler Auftraggeber, die zwar Schutz benötigen, dabei jedoch nicht auf ihre Privat- oder Geschäftssphäre verzichten wollen.
Mit dem neuen Ausbildungsangebot will Schleicher eine Lücke schließen, die angesichts zunehmender individueller Bedrohungslagen auch in Deutschland immer sichtbarer wird. Der Bedarf an gut ausgebildetem und rechtlich geschultem Personenschutzpersonal dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen.