Kostenfreies Schulmaterial: Mit TKKG Junior auf Spurensuche durchs Museum

Kostenfreies Schulmaterial: Mit TKKG Junior auf Spurensuche durchs Museum

In Kooperation mit dem Carlsen Verlag stellt das Jüdische Museum Frankfurt kostenfreies pädagogisches Material zur Verfügung, das auf der populären Jugendbuchreihe „TKKG Junior“ basiert. Das Ziel der Initiative ist es, Schulkindern auf spielerische und zugleich lehrreiche Weise Geschichte und kulturelle Bildung zu vermitteln. Die Materialien richten sich insbesondere an Grundschulkinder und wurden eng auf die Bedürfnisse des Schulunterrichts zugeschnitten.

Im Mittelpunkt steht ein Besuch im Jüdischen Museum, bei dem Schülerinnen und Schüler mithilfe der TKKG-Junior-Charaktere auf Spurensuche gehen. Die Helden der Buchreihe dienen als Identifikationsfiguren, die die Lernenden durch verschiedene Stationen des Museums begleiten. Das aufbereitete Material soll insbesondere Lehrkräften dabei helfen, Museumsbesuche sinnvoll in den Unterricht einzubetten.

Entwickelt wurde das Angebot im Rahmen der museumspädagogischen Abteilung des Jüdischen Museums unter Berücksichtigung aktueller didaktischer Standards. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf ein niedrigschwelliges, inklusives Angebot gelegt. Neben inhaltlich aufbereiteten Informationen zur jüdischen Geschichte in Deutschland enthält das Paket Arbeitsblätter, Aufgaben und Anregungen zur Nachbereitung.

Ein zentraler inhaltlicher Bezugspunkt des Programms ist das neu eröffnete Jüdische Museum Frankfurt, das eine breite Spanne jüdischer Geschichte in Deutschland ausstellt – von der jüdischen Aufklärung über das Leben in der NS-Zeit bis hin zur Gegenwart. Die Erzählweise orientiert sich an einer kindgerechten Darstellung und ermöglicht einen emotionalen Zugang zu teils komplexen historischen Themen.

Das Unterrichtsmaterial ist nicht nur für den Frankfurter Raum gedacht. Auch Schulen außerhalb der Region können das Material nutzen und unabhängig vom Museumsbesuch im Unterricht einsetzen. Die Hauptinhalte basieren auf allgemeinen Themen wie kultureller Vielfalt, Toleranz und Gerechtigkeit. Dies erlaubt es, einen Transfer über das konkrete Museumssetting hinaus herzustellen und beispielsweise in den Fächern Sachunterricht, Deutsch oder Ethik einzusetzen.

Die fiktiven Detektivgeschichten von TKKG Junior dienen dabei als erzählerischer Rahmen, um das Interesse der Kinder zu wecken. In der jeweiligen Geschichte stoßen die Detektivinnen und Detektive auf ein Rätsel, das sich am Ende durch den Museumsbesuch und die Auseinandersetzung mit historischen Exponaten auflöst. Diese Verknüpfung aus Fiktion und Realität soll bei den Kindern Neugier und kritisches Denken fördern.

Aus juristischer Sicht ist das Bildungsangebot als Teil öffentlich-rechtlicher Bildungs- und Kulturarbeit einzustufen. Es unterliegt keiner kommerziellen Ausrichtung, sondern stellt eine gemeinwohlorientierte Initiative dar. Der Zugriff auf die Materialien ist laut Angaben des Museums kostenlos und erfordert keine gesonderte Anmeldung oder Lizenz. Damit wird das Angebot auch mit etwaigen urheberrechtlichen Anforderungen in Einklang gebracht.

Die Kooperation mit dem Carlsen Verlag ermöglicht darüber hinaus die Einbindung professioneller Inhalte aus dem Kinderbuchbereich. Die Figuren und Markenzeichen von TKKG Junior werden hier im Rahmen eines offiziellen Lizenzmodells verwendet, das die Nutzung im schulischen Kontext ausdrücklich gestattet. Dies schafft Rechtssicherheit für Lehrkräfte, die das Material im Rahmen ihres Unterrichts nutzen möchten.

Nach Angaben des Museums beruht die Erstellung der Materialien auf einem evidenzbasierten pädagogischen Konzept. In enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Museumspädagogik, Geschichtsdidaktik und Kinderpsychologie wurde ein Format entwickelt, das sich an den Bildungsplänen der Klassenstufen 3 bis 6 orientiert. Durch interaktive Elemente sollen die Kinder aktiv eingebunden und zu eigenständigem Forschen angeregt werden.

Die Initiative wurde durch öffentliche Mittel unterstützt und ist Teil des Programms „Bildung und Vermittlung in Museen“, das von verschiedenen Landes- und Bundesstellen kofinanziert wurde. Damit wird der Anspruch unterstrichen, kulturelle Teilhabe für alle Kinder zugänglich zu machen, unabhängig von Herkunft oder finanziellem Hintergrund.

Im Sinne der inklusiven Entwicklung wurden auch Materialien für Kinder mit besonderem Förderbedarf entwickelt. Diese orientieren sich an Prinzipien der Barrierefreiheit und ermöglichen eine angepasste Teilhabe am Bildungsangebot. Lehrkräfte erhalten darüber hinaus ergänzende Hinweise zum Differenzieren der Aufgaben.

Aus Sicht der Bildungspolitik leistet das Projekt einen Beitrag dazu, Museen stärker als außerschulische Lernorte zu etablieren. Gleichzeitig integriert es außerschulische Inhalte in das Curriculum, wodurch eine engere Verzahnung zwischen Schule und kulturellen Einrichtungen gefördert wird. Dies entspricht aktuellen Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zum Erwerb kultureller Bildung.

Das Jüdische Museum Frankfurt evaluiert die Nutzung des Materials regelmäßig und erfragt Rückmeldungen von Lehrkräften, um das Angebot weiter zu verbessern. Erste Ergebnisse aus der Pilotphase deuten auf eine hohe Akzeptanz und Wirksamkeit hin: Lehrkräfte berichten über gesteigerte Motivation bei den Schülerinnen und Schülern, insbesondere durch den Einsatz der bekannten TKKG-Charaktere.

Interessierte Schulen und Lehrkräfte können das Material direkt über das Jüdische Museum Frankfurt beziehen. Eine digitale Version steht auch als Download zur Verfügung, um die Verbreitung deutschlandweit zu erleichtern. Die Materialien sind curricular anschlussfähig, flexibel einsetzbar und für den Unterricht fächerübergreifend geeignet.

Mit dem Programm „TKKG Junior auf Spurensuche durchs Museum“ wird ein neues Format der Vermittlung geschaffen, das moderne Kinderliteratur und historische Bildungsinhalte erfolgreich verbindet. Es zeigt beispielhaft, wie kulturelle Bildung kindgerecht, niedrigschwellig und rechtlich abgesichert umgesetzt werden kann.

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