IMSI-Catcher – Der stille Handy-Spion

Einführung
Der IMSI-Catcher ist eines der bekanntesten und zugleich umstrittensten Überwachungsgeräte moderner Ermittlungsarbeit. Er tarnt sich als Mobilfunk-Basisstation und zwingt Handys in seiner Reichweite, sich bei ihm einzuloggen. So können Bewegungen verfolgt, Identitäten erfasst und Kommunikation überwacht werden.
Definition
Ein IMSI-Catcher ist ein Gerät, das sich gegenüber Mobiltelefonen als Funkzelle ausgibt. Dadurch lassen sich die International Mobile Subscriber Identity (IMSI) sowie andere Daten abgreifen.
Funktionsweise
- Das Gerät sendet ein starkes Funksignal, das Handys „anlockt“.
- Alle Handys in Reichweite melden sich automatisch an.
- IMSI-Catcher können Daten wie Rufnummern, Standort und Gesprächsverbindungen erfassen.
- Moderne Geräte ermöglichen auch aktives Abhören.
Einsatzbereiche
- Polizei: Lokalisierung von Tatverdächtigen oder vermissten Personen.
- Geheimdienste: Informationsgewinnung bei Spionage oder Terrorabwehr.
- Kriminelle: Einsatz für Identitätsdiebstahl oder Industriespionage.
Kritik
- Massenüberwachung: IMSI-Catcher erfassen immer auch unbeteiligte Dritte.
- Rechtsfragen: In Deutschland ist der Einsatz nur mit richterlicher Genehmigung erlaubt (§ 100i StPO).
- Missbrauchspotenzial: Ohne Kontrolle könnten Behörden Bewegungsprofile ganzer Gruppen erstellen.
Schutzmöglichkeiten
- Einsatz verschlüsselter Kommunikation.
- Neue Handy-Betriebssysteme erkennen teils Fake-Basisstationen.
- Physischer Schutz ist für normale Bürger kaum möglich.
Fazit
IMSI-Catcher sind ein mächtiges Werkzeug – aber auch ein Risiko für Privatsphäre und Demokratie. Die Technologie zeigt, wie leicht moderne Kommunikation manipulierbar ist.
Glossar-Kurzdefinition
Ein IMSI-Catcher ist ein Gerät, das Handys durch Täuschung zum Einloggen zwingt und dadurch Standort- und Kommunikationsdaten abgreift.