Detektei Cleo Fischer - Star im Radiostudio
Die Detektei Cleo Fischer ist vielen aus der ARD-Jugend-Krimiserie bekannt. Mit Ermittlungen im Schultaschenformat und jugendgerechten Themen hat sich die Figur der Cleo Fischer inzwischen zu einem wiedererkennbaren Element im deutschen Kinderfernsehen entwickelt. Nun betritt die fiktive Ermittlerin ein neues Terrain: das Radiostudio.
In einem aktuellen Format, das über die ARD Mediathek abrufbar ist, tritt die Figur Cleo Fischer erstmals im Hörfunk auf. Dabei handelt es sich nicht um eine Fortsetzung bestehender Episoden, sondern um eine eigenständige Produktion, die speziell für das Medium Radio konzipiert wurde. Inhaltlich bleibt das Konzept der Sendung der gewohnten Linie treu: Cleo Fischer löst Fälle, die vor allem Jugendliche und Heranwachsende betreffen – allerdings nun mit den Mitteln des gesprochenen Worts, akustischer Atmosphäre und Sounddesign statt TV-Bildern.
Die Entscheidung, die Figur ins Radioformat zu bringen, stellt eine programmstrategische Neuerung dar, die auf eine veränderte Mediennutzung junger Zielgruppen reagiert. Gerade im Kontext von Podcasts und Hörspielen erfährt das gesprochene Wort bei Kindern und Jugendlichen mit mobilen Endgeräten und Smart Speakern eine Renaissance. Die ARD und ihre Produktionen reagieren damit auf die veränderte Medienlandschaft, in der lineares Fernsehen zunehmend durch On-Demand- und Audioformate ergänzt wird.
Rechtlich gesehen handelt es sich bei der neuen Produktion um eine inhaltliche Erweiterung der bestehenden Lizenzrechte, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur Nutzung der Figur Cleo Fischer eingeräumt wurden. Da es sich um Eigenproduktionen der Rundfunkanstalten handelt, besteht urheberrechtlich ein geschlossener Kreislauf der Verwertung innerhalb der ARD-Strukturen. Die Produktion und Ausstrahlung über die ARD Mediathek sowie die Ausspielung im Radioprogramm sind daher lizenzkonform und rechtlich abgesichert.
Inhaltlich bleibt die Radioversion ihren Ursprüngen treu: Thematisch werden Fragen von Schulalltag, Freundschaft, Mut und Gerechtigkeit in den Vordergrund gerückt. Eine Besonderheit bietet das akustische Format in der Möglichkeit, innere Monologe und Stimmungswechsel auditiv besonders plastisch darzustellen. Sprecherin der Cleo ist erneut eine junge Schauspielerin, die bereits für die Fernsehserie aktiv war. Tonregie und Redaktion haben darauf geachtet, dass die akustische Umsetzung mit einer Mischung aus Realismus und kindgerechtem Erzählen ein breites Publikum anspricht.
Geplant ist vorerst eine Staffel mit mehreren Episoden, die in regelmäßigen Abständen erscheinen sollen. Die Sendungen werden sowohl im linearen Kinder- und Jugendradioprogramm ausgestrahlt als auch zum Streaming über die ARD Mediathek verfügbar gemacht. Der Zugriff auf die Episoden erfolgt kostenlos und ohne verpflichtende Registrierung, was mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag zur niederschwelligen Medienbildung und -nutzung übereinstimmt.
Datenschutzrechtlich bleibt die Nutzung unproblematisch. Die Ausspielung erfolgt über die etablierte Infrastruktur der ARD, die der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie den spezifischen Anforderungen an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gerecht wird. Es werden keine personalisierten Daten zur Nutzung der Inhalte erhoben, solange keine weitergehenden freiwilligen Interaktionen durch Nutzerinnen und Nutzer erfolgen.
Die Resonanz auf die erste ausgestrahlte Folge fiel überwiegend positiv aus. Besonders hervorgehoben wurden die authentische Sprechweise, das passende Sounddesign sowie die Nähe zu den Lebenswirklichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Kritisch äußerten sich einige Hörerinnen und Hörer, dass bestimmte Begriffe oder Zusammenhänge für jüngere Kinder schwer verständlich seien. Die Redaktion hat hierzu angekündigt, künftig stärker auf altersgerechte Sprache und Kontextualisierung zu achten.
Medienpädagogisch ist das neue Audioformat als innovativer Schritt zu bewerten. Die Kombination einer bereits etablierten Fernsehermittlerin mit einem klar strukturierten Radiokonzept schafft eine Brücke zwischen verschiedenen Mediennutzungsgewohnheiten. Kinder, die bisher nur die TV-Serie kannten, erhalten damit die Möglichkeit, Cleo Fischer auf neuen Kanälen zu erleben – und gleichzeitig ihre Hörkompetenz zu schulen.
Aus Sicht der Programmplanung dient das Projekt auch als Testlauf für weitergehende Audioformate mit fiktionalen Kinderfiguren. Sollte das Radioprojekt erfolgreich sein, ist perspektivisch auch eine Ausweitung auf andere Formate – etwa interaktive Hörspiele oder hybride Podcast-Episoden – möglich. Die ARD signalisiert mit dem Projekt ihre Bereitschaft, crossmediale Strategien im Kinder- und Jugendbereich aktiv weiterzuentwickeln.
Abschließend lässt sich festhalten: Mit dem neuen Radioprojekt um Cleo Fischer erweitert die ARD ihr mediales Angebot zielgerichtet auf eine junge Zielgruppe, ohne dabei bestehende Standards in Qualität und Inhaltsverantwortung zu vernachlässigen. Die detektivischen Abenteuer aus dem Schultag erleben eine zeitgemäße Transformation – und bieten Kindern damit eine zusätzliche Möglichkeit, Alltagsfragen im Format kindgerechter Unterhaltung zu begegnen.