Dem Täter auf der Spur
Ein Einbruch in eine Bäckerei im südhessischen Mörfelden-Walldorf setzt die Ermittlungsbehörden erneut unter Zugzwang. Die Tat ereignete sich in der Nacht von Sonntag auf Montag. Nach Angaben der örtlichen Polizei wurde in das Geschäft in der Straße "An den Eichen" eingebrochen. Der oder die unbekannten Täter verschafften sich gewaltsam Zugang in das Gebäude und stahlen Bargeld in bislang unbekannter Höhe.
Die Kriminalpolizei geht bislang von einem Einzeltäter oder einer kleinen Tätergruppe aus, nähere Hinweise liegen derzeit jedoch nicht vor. Der Einbruch wurde am Montagmorgen von einer Mitarbeiterin entdeckt, die die Polizei verständigte. Die Ermittler der Polizeistation Mörfelden-Walldorf sicherten noch am selben Vormittag Spuren am Tatort und befragten potenzielle Zeugen in der Nachbarschaft sowie andere Gewerbetreibende in der Umgebung.
Ein Polizeisprecher erklärte, dass die Täter vermutlich ein Fenster gewaltsam geöffnet hätten, um in das Innere der Bäckerei zu gelangen. Die genaue Schadenshöhe sei derzeit noch unklar, allerdings sei deutlich sichtbarer Sachschaden an der Gebäudestruktur festgestellt worden. Neben dem gestohlenen Bargeld gerieten laut Polizei offenbar auch kleinere elektronische Geräte und ein Safe in das Visier der Täter.
Zur weiteren Aufklärung wendet sich die Polizei nun an mögliche Zeugen: Wer im Tatzeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe der Bäckerei gesehen hat, wird gebeten, sich bei der Polizeidienststelle Mörfelden-Walldorf zu melden. Auch Passanten, die in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden ungewöhnliche Geräusche wahrgenommen haben, könnten zur Aufklärung beitragen.
Die Ermittlungen laufen derzeit unter dem Aktenzeichen ST/2461-2024, das bei Hinweisen oder Kontaktaufnahmen mit der Polizei angegeben werden sollte. Die Aufarbeitung des Falles erfolgt in Zusammenarbeit mit Spezialisten der Spurensicherung und der Kriminaltechnik.
Ein Sprecher der Polizeidirektion Südhessen bezeichnete den Fall als „nicht außergewöhnlich“, betonte jedoch, dass Einbrüche in gewerblich genutzte Objekte in jüngster Zeit wieder zunehmen würden. Vor allem kleinere Betriebe ohne Sicherheitsvorkehrungen würden vermehrt ins Visier krimineller Gruppen geraten. In diesem Zusammenhang wies die Polizei darauf hin, wie wichtig präventive Sicherheitsmaßnahmen seien, etwa Alarmanlagen oder Videoüberwachung.
Ob ein Zusammenhang mit früheren Einbrüchen in Mörfelden-Walldorf oder angrenzenden Ortschaften besteht, wird derzeit geprüft. Laut Polizei gab es in den vergangenen Monaten vereinzelt ähnliche Vorfälle in Bäckereien und kleinen Einzelhandelsgeschäften im Kreis Groß-Gerau. Ein einheitliches Tatmuster konnte bislang jedoch nicht festgestellt werden.
Der Fall hat auch in der lokalen Bevölkerung für Unruhe gesorgt. In Gesprächen mit Passanten in der Nähe des Tatorts äußerten mehrere Anwohner ihre Besorgnis über die jüngste Entwicklung. Insbesondere Betreiber kleiner Geschäfte gaben an, sich vermehrt über ihre Sicherheitsvorkehrungen Gedanken zu machen. „Da fragt man sich schon, ob man sich künftig besser absichern sollte“, sagte eine Ladeninhaberin aus der Nachbarschaft.
Die Polizei bekräftigt in diesem Zusammenhang ihre Bereitschaft, gewerbliche Betriebe aktiv bei der Feststellung und Umsetzung sicherheitsrelevanter Maßnahmen zu unterstützen. Entsprechende Beratungsangebote werden über die Präventionsabteilungen der Polizeidirektionen koordiniert und können kostenlos in Anspruch genommen werden.
Für die Ermittler bleibt die Spurensuche eine Herausforderung. Zwar wurden am Tatort verschiedene verwertbare Spuren gesichert, darunter Faserspuren und möglicherweise Fingerabdrücke, jedoch steht deren Auswertung noch aus. Die Kapazitäten der kriminaltechnischen Institute seien derzeit stark ausgelastet, weshalb mit belastbaren Ergebnissen frühestens in einigen Wochen zu rechnen sei.
In der Zwischenzeit setzen die Behörden auf Hinweise aus der Bevölkerung. Insbesondere Aufzeichnungen von privaten Überwachungskameras in der Umgebung könnten Hinweise liefern. Die Polizei appelliert daher an Anwohner und Gewerbetreibende, vorhandenes Videomaterial zur Verfügung zu stellen. Geklärt werden soll unter anderem, auf welchem Weg der oder die Täter das Gelände betreten und verlassen haben.
Der erneute Einbruch in ein lokales Geschäft verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung kriminalpräventiver Maßnahmen und einer engen Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bevölkerung. Die Polizei versichert, jedem Hinweis mit der gebotenen Sorgfalt nachzugehen, um den oder die Täter zu überführen. Weitere Informationen zum Fall werden von den Behörden im Verlauf der Ermittlungen bekannt gegeben.