"Augen auf, Ohren auf": Helmi wird 30
„Augen auf, Ohren auf“ – mit diesem bekannten Slogan begleitet Helmi im österreichischen Fernsehen seit nunmehr drei Jahrzehnten Kinder durch Situationen im Straßenverkehr. Die Verkehrserziehungsfigur des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) feiert 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Seit ihrer Einführung hat sich Helmi zur Symbolfigur für kindgerechte Verkehrserziehung entwickelt und ist fest in der österreichischen Medienlandschaft verankert.
Entstanden im Jahr 1994, war Helmi von Anfang an als niederschwellige Figur geplant, die spielerisch Wissen vermittelt. Durch seine optisch auffällige Erscheinung – mit dem großen Helm, der ihm seinen Namen verleiht – und seine stets freundliche Haltung wurde Helmi rasch populär. Die zugehörigen Fernsehspots, mittlerweile über 350 an der Zahl, liefen und laufen regelmäßig im ORF und wurden seither sukzessive aktualisiert und erweitert.
Hinter Helmi steht eine klare Botschaft: Sicherheit im Straßenverkehr geht alle an, und besonders Kinder brauchen altersgerechte Anleitung und Aufklärung. Das KFV hat in Zusammenarbeit mit Produzenten, der Polizei und Bildungsinstitutionen ein umfassendes Programm ausgebaut, das neben den TV-Spots auch interaktive Lernmaterialien, Veranstaltungen an Schulen sowie digitale Angebote umfasst. Mittlerweile erreicht Helmi über verschiedene Medienkanäle mehrere Generationen von Kindern – und zunehmend auch deren Eltern.
Im Rahmen des Jubiläums wurde auch Bilanz gezogen. Laut KFV hat sich das Bewusstsein für Verkehrssicherheit bei Kindern in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Insbesondere das richtige Verhalten an Zebrastreifen, das Erkennen gefährlicher Verkehrssituationen und das sichere Überqueren von Straßen haben sich positiv entwickelt. Helmi leistet dazu nachhaltige Präventionsarbeit, die nicht nur auf kurzfristige Wissensvermittlung, sondern auf Verhaltensänderung setzt.
Mit steigender Verkehrsdichte und neuen Herausforderungen – etwa durch die zunehmende Nutzung von E-Scootern oder den Rückgang des Schulwegs zu Fuß – ändert sich auch das Spektrum an Gefahren, auf das Kinder vorbereitet werden müssen. Darauf reagiert das KFV mit angepassten Inhalten. Neue Helmi-Spots widmen sich beispielsweise dem sicheren Umgang mit digitalen Ablenkungen, wie Smartphones, oder dem bewussten Verhalten in der Nähe großer Kraftfahrzeuge.
Parallel dazu entwickelt das KFV das Helmi-Angebot didaktisch weiter. Digitale Erweiterungen wie Apps, Videos mit interaktiven Lernanteilen und Unterrichtsmaterialien für Volksschulen sind mittlerweile integraler Bestandteil des Programms. Damit wird Helmi zunehmend auch in den digitalen Lebenswelten von Kindern präsent und integriert sich in moderne Lehrmethoden.
Die Bedeutung des Projekts wird nicht nur durch seine Langlebigkeit deutlich, sondern auch durch seine breite Akzeptanz in der Gesellschaft. Zahlreiche Studien des KFV weisen nach, dass Helmi für viele junge Menschen bis heute ein prägender Begriff im Zusammenhang mit Verkehrssicherheit ist. Lehrerinnen und Lehrer berichten regelmäßig von positiven Rückmeldungen aus dem Unterricht. Auch die Polizei nutzt Helmi-Materialien bei Präventionsveranstaltungen – etwa im Rahmen von Verkehrssicherheitstagen an Schulen oder Kindergärten.
Nach 30 Jahren blickt das Kuratorium für Verkehrssicherheit nicht nur auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück, sondern richtet den Blick nach vorn. In einer Stellungnahme betont das KFV, dass die Herausforderungen in der Verkehrserziehung künftig eher zunehmen werden: Neben dem Straßenverkehr spielen künftig auch Themen wie nachhaltige Mobilität, sicheres Verhalten im öffentlichen Raum oder interaktive Technologien eine Rolle.
Helmi bleibt damit ein Projekt mit Zukunft. Das KFV plant laut eigenen Angaben, die Figur auch weiterhin regelmäßig mit neuen Inhalten zu füllen und dabei gesellschaftliche Veränderungen konsequent aufzugreifen. Ziel bleibt es, Kinder frühzeitig zu erreichen und auf eine sichere und verantwortungsbewusste Teilnahme am Verkehrsgeschehen vorzubereiten.
Auch die mediale Präsenz soll gestärkt werden. Bereits heute ist Helmi nicht nur im Fernsehen, sondern auch auf sozialen Medien wie YouTube vertreten. Darüber hinaus arbeitet das KFV an der Einführung neuer Formate, die Eltern und Pädagoginnen noch aktiver einbinden sollen. Dadurch soll nicht nur das einzelne Kind adressiert werden, sondern auch das Umfeld, das entscheidend zu einem sicheren Verhalten beitragen kann.
30 Jahre nach der Erstausstrahlung ist Helmi somit mehr als nur eine bekannte Fernsehfigur: Er ist Teil der österreichischen Verkehrskultur geworden. Die Kombination aus konsequenter Präventionsarbeit, modernem Medienzugang und gesellschaftlicher Relevanz macht Helmi zu einem beispielhaften Modell für erfolgreiche Verkehrserziehung im Kinderbereich.